Artikel mit dem Tag "Schreibakademie Gänserndorf"
Hände hoch! Oder ich mach keine Abstände! Hände hoch! Oder ich zitiere Thomas Bernhard. Stehen bleiben! Oder ich lese eine Geschichte ohne Abstände vor!
Ilsebill salzte nach. Weil ihre Kinder Bock auf Salz hatten. Es gab versalzten Fisch mit versalzten Krapfen. Ilsebill war eine gute Mutter. Eines ihrer Kinder war Fischer, das andere Bäcker. Ilsebill arbeitete in einem Bergwerk. Ihre Kinder waren kugelfischrund. Ilsebill salzte gerne nach, weil sie selbst Bock auf Salz hatte. Die Familie verdiente nicht viel. Aber sie hatten alle immer genug Salz, Fisch und Krapfen. Ilsebill tat der Arm schon weh vom Nachsalzen. Deswegen brauchte sie Geld für...
Fäulnis breitete sich in ihm aus, weil ihm etwas fehlte. Er wusste aber nicht genau, was. Er hieß Karl, dachte aber, dass er in Wirklichkeit anders hieß. Da fiel es ihm ein, was ihm fehlte: die Maske des Todes! Karl fand es irgendwie komisch, dass genau er die Maske des Todes – die älteste Maske der Welt – verloren hatte. Gesucht hat Karl schon in seinem Haus, seinem Garten und im Sumpf. Doch nirgends war sie zu finden. In seinem Inneren spürte Karl, dass sie irgendwo sein musste. Doch...
Am Anfang der Welt entstand auch ein kunterbunter Baum. Der kunterbunte Baum war rot und grün und gelb, rosa, lila, schwarz und weiß und braun und furchtbar hässlich, weil die Farben einfach nicht zueinander passten. Alle Lebewesen machten einen großen Bogen um ihn, außer die Vögel und Schmetterlinge, doch die konnte sowieso niemand leiden. Alle, die den Baum ansahen, bekamen Augenschmerzen. Eines Tages demonstrierten die Tiere gegen den Baum und da schlug plötzlich ein Meteorit ein und...
Essen Hunger Papier auf die Seite rutschen in den Abgrund fallen Was passiert wenn ich in den Abgrund falle
Sie steht am Ufer und blickt hinaus, hinaus aufs Wasser. Tief schweigend, von Nebel umhüllt, genau wie der See. „Antworten sucht man nicht, man findet sie“, denkt sie. Und trotzdem entdeckt sie nichts auf der spiegelglatten Oberfläche. Das Wasser so schwarz, man könnte glauben, alles darin erstickt. Regen hängt noch in der Luft, als sie sich ins nasse Gras setzt. Es ist zu still, viel zu still. Die Berge rundherum, ein Käfig. Trotzdem keine Ruhe. Sie könnte nach Hause gehen und eine...
Und schon wieder stehen wir im Regen, ohne jeden Segen, rote schöne Nägel und hin und wieder stehen wir uns nah. Und oft gehen wir nicht alleine, Lösung gibt es keine, hässliche volle Räume und hin und wieder öffnet sich unsre Tür. Und manchmal fliegen wir durch den Wind, als wären wir Kinder, alles ist jetzt besser und hin und wieder fühlen wir uns stark. Und selten sind wir wirklich gemeinsam, zusammen einsam, viel zu tiefe Augen und hin und wieder werden wir zu Staub. Und niemals...
Am Himmel sieht sie keine Wolken, weil er zu einer einzigen geworden ist. Genau wie die Gedanken in ihrem Kopf. „Lass mich nicht allein“, dachte sie, als sie ihm gegenüber auf der Parkbank saß. Es war noch so schön warm draußen, viel zu warm für Oktober. Der Himmel viel zu blau, um nicht hinaufzuschauen. Kurz fand sie die Freiheit in den Zweigen der Birke über ihnen. Ein Moment von innerem Frieden. Finden, halten, verlieren. Er aß ihr Essen auf, das sie nicht mehr wollte, und schaute...
Und erst draußen im Regen wird mir klar Dass nichts mehr so wird, wie es war Und es nicht ich bin, die hier ist Sie sind schon längst vergessen, die Momente Die mir einst so kostbar waren Es ist nur das geblieben Was mich innerlich zerfrisst Und ich werde nicht frei davon Mir scheint alles so gleich Aber das bin ja nicht ich Die verpassten Chancen kommen nie wieder Nicht nur Regen rinnt mir übers Gesicht Aber das kümmert mich nicht Denn nicht durch das Wasser verschwimmt meine Sicht Ich...
Leer Wie immer eigentlich Ich will dich Nicht Schon Sicher bitte Hol mich endlich Ich kann nicht mehr warten Es frisst mich Stopp Lass es einfach Schwer oder? Ich kann nichts tun Es tut mir leid Sollte es zumindest Kann ich das fühlen Ich muss Lass mich nicht los Ich schreie Du hast es schon längst