Ich war da

Ich weiß nicht, woher ich kam, wohin ich gehen werde. Ich weiß nicht, was ich bin. Ich komme zu jedem Platz, ich kann jeden sehen. Ich fliege über den Himmel in die Verbotene Stadt, über den Gelben Fluss, über das Feld, über die klassischen Gärten von Suzhou, schließlich fliege ich über das Meer, um meine Familie zu treffen. Wie lange ich geflogen bin? Ich weiß es nicht. Als ich hier zum ersten Mal ankam, gab es ein großes Zeremoniell, eine Dynastie entstand.

 

Ich flog weiter. Da war ein Kind. Ich flog immer um es herum. Es war froh, jeden Tag. Das Kind lebte bei zwei alten Menschen, ich spürte ihre Wärme, man nannte es – Liebe. So lange ich bei ihnen blieb, war mir genauso wohl. Eines Tages freuten sie sich besonders. Überall war es laut und es schaute nach einer Zeremonie aus. Am Abend trank der Junge viel Alkohol und hatte gute Laune. Noch an diesem Tag kam eine fremde Frau zur Familie. Nach einiger Zeit gebar sie ein Baby. Es war so süß. Ich umarmte das Baby immerzu. Es wuchs schnell auf.

 

Als ich glaubte, dass es Zeit war, verließ ich sie. Ich flog weiter, um andere Gegenden zu besuchen, ich brachte viele Düfte mit und wollte schöne Sachen teilen. Aber alles änderte sich. Als ich die Stadt wiedersah, gab es überall Tote und Flüchtlinge, Wehgeschrei. Ich fühlte mich schlecht. Ich wollte zu meiner Familie, aber ich kam zu spät. Ein Mädchen weinte alleine, neben ihr lagen die Angehörigen, ohne zu atmen. Alles zerstört! Alles! Ich war sehr zornig und traurig. Die Städte waren leer. Eine blühende Dynastie war untergegangen.

 

Aber bald würde wieder eine neue Dynastie entstehen. Die Leute würden wieder Städte bauen und niemand würde sich mehr an die Familien erinnern. Vielleicht war das die Entwicklung der Welt. Jede Dynastie hat ihre Mission, sie baut großartige Gebäude, schafft Literatur usw. Wenn sie diese Mission erfüllt hat, übernimmt eine neue Epoche diese Arbeit.

 

Auf Wiedersehen, mein Junge, ich werde „unsere Heimat“ statt dir hüten.