Sehen konnte er nichts, aber spüren. Er spürte den rauen, festen Stoff der Hundeleine in der rechten und die kleine, warme Hand seiner Freundin in der linken Hand. Den felsigen von Grasbüscheln bedeckten Boden konnte er sogar durch die dicken Sohlen seiner Schuhe hindurch ausmachen. Der Wind strich ihm sanft über die von der Kälte geröteten Wangen und über die geschlossenen Lider. Seine Freundin drückte seine Hand, eine Aufforderung weiterzugehen. Eine Hundeschnauze stupste ihm leicht gegen das Bein. Er vertraute den beiden mehr, als er früher noch seinen Augen vertrauen konnte. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung, einen Schritt nach dem anderen. Die kleinen Steinchen knirschten unter seinen Füßen und deren seiner Begleiter. Die Vögel, die noch nicht vor dem drohenden Winter geflohen waren, zwitscherten ein Lied, schöner als alle anderen, die er je gehört hatte, so kam es ihm vor. Der Hund bellte leise, das bedeutete so viel wie „stehen bleiben“. „Wir sind da“, flüsterte seine Freundin. Er konnte die Ehrfurcht in ihrer Stimme spüren. Leicht öffnete er den Mund, um die gewaltige Höhe, die atemberaubende Schönheit, von der seine Freundin ihm gerade berichtete, obwohl man diese wohl nie in Worte fassen konnte, wenigstens schmecken zu dürfen. Tief atmete er ein, konnte die Herbstluft, den Wind und die Kälte, und auch den Sonnenschein riechen.
Und dann öffnete er die Augen. Sehen konnte er sie zwar nicht, aber spüren, hören, schmecken und riechen. Die Freiheit, die dieser Ort mit sich brachte.